Die sinnliche Wahrnehmung
Einen entscheidenden Einfluss auf die Geschmacksentfaltung, und damit
auf die sinnliche Wahrnehmung, bewirkt neben den Qualitäten von Wasser,
Roh-und Röstkaffee insbesondere die Art, wie ein Kaffee zubereitet
wird. Derselbe Kaffee jeweils in der Filter-maschine, in der Bodum-Kanne
oder in einem Vollautomaten zubereitet kann (und wird!) so
unterschiedlich schmecken, daβer nur schwerlich noch als der gleiche
Kaffee zu identifizieren ist. Aber auch der gleiche Kaffee z.B. in
unterschiedlichen Vollautomaten gebrüht führt zu einemsehr breit
gefächerten Geschmackserlebnis. Und wenn dann noch, wie es unserer
Erfahrung zufolge leider in vielen Haushalten der Fall ist, der
Vollautomat nicht optimal eingestellt ist, der Kaffee für die
Filtermaschine zu fein oder zu grob gewählt wurde oder das Brühwasser zu
heiβ ist, dann … muβ leider mit dem Schlimmsten gerechnet werden.
Anhand welcher Kriterien aber lassen sich die qualitativen Unterschiede
eines Kaffees erkennen? Für den Kaffee sind dies im wesentlichen, wie
übrigens bei allen Getränken, 4 Faktoren: Aroma, Säure, Körperund
Geschmack.
Aroma
Aroma ist all das, was wir nasal oder retronasal mit unserem
Geruchssinn wahrnehmen. Nasal umfasst dabei alles, was wir von auβen
durch die Nase riechen. Von retronasal spricht man, wenn der Kaffee
(oder ein anderes Lebensmittel) sich im Mund befindet oder geschluckt
wird, und die dabei frei werdenden flüchtigen Aromastoffe quasi von
hinten in die Nasengänge aufsteigen.
Subtile Nuancen wie “blumig” „fruchtig” etc. sind weitgehend Kennzeichen
des Aromas eines Kaffees. Ohne die Wahrnehmung des Aromas wären unsere
einzigen Geschmacksempfindungen süß, sauer, salzigbitter, für die unsere
Zunge zuständig ist.
Wie wichtig das Aroma bei der Beurteilung eines Kaffees ist, läβt sich
ganz einfach, aber eindrücklich demonstrieren: Nehmen Sie einen Schluck
Kaffee zu sich, bewegen Sie ihn für einige Sekunden im gesamten
Mundraum, versuchen Sie das Aroma wahrzunehmen und schlucken den Kaffee;
danach machen Sie das gleiche mit zugehaltener Nase, danach wieder mit
geöffneter Nase. Erkennen Sie den Unterschied?
Säure
Über kaum einen anderen Aspekt beim Kaffee gibt es mehr Miβverständnisse als über die Säure . Dabei könnte man sie als „die Seele“dieses Getränks bezeichnen. Die Säure, oder präziser, die Summe aller Säuren (R.J. Clarke listet in „The flavour in coffee“, 1986, 48 verschieden Säuren auf), ist das wichtigste Kriterium, wenn es um die Bewertung der Qualität und die Festlegung des Preises geht. Die teuersten Kaffees der Welt (von Extremen wie „Jamaica Blue Mountain“, der durch geschicktes Marketing aufgewertet wurde, Kuriositäten wie „Kopi Luwak“, dem sog. „Schleichkatzenkaffee“oder Kaffees aus Neuguinea in teuren Holzschatullen u.ä. einmal abgesehen) sind immer auch die säurehaltigsten. Solche Kaffees kommen vorwiegend aus Ostafrika und Mittelamerika. Im Gegensatz zu diesen vorzugsweise in groβer Höhe und auf vulkanischen Böden wachsenden Arabicas sind die in niedrigeren Höhen wachsenden Arabicas, besonders aber die in der Regel noch niedriger wachsenden Robustas deutlich säureärmer und dementsprechend billiger.
Es gibt also eine enge Beziehung zwischen der sich im Preis
ausdrückenden Qualität und dem Säuregehalt eines Kaffees. Der
Säuregehalt wird aber nicht allein durch die Wachstumsbedingungen
beeinflusst, sondern ganz entscheidend durch die Verarbeitungsform des
Kaffees direkt nach der Ernte. Der Säuregehalt eines Kaffees ist nämlich
bei der gewaschenen Verarbeitung deutlich höher als bei der
(Sonnen-)Tocknung. Dies hängt, so hat es den Anschein, damit zusammen,
daβ im Vergleich zum Waschen der ‚Körper’beim (Sonnen-)Trocknen zunimmt
und die Säuren stärker überdeckt.
Daβ viele Verbraucher heute dem Säureaspekt skeptisch gegenüberstehen
ist vornehmlich der den Markt dominierenden industriellen
Kurzzeitröstung zu verdanken. Dabei werden die Säuren, vor allem die
Chlorogensäure, nur unzureichend abgebaut, was zwangsläufig den Magen
belastet.
So paradox es klingt: Die Säuren machen einerseits, geschmacklich gesehen, den Wert eines Kaffees aus, müssen andererseits aber, der besseren Verträglichkeit wegen, herausgeröstet werden. Es liegt nun ausschlieβlich in der Hand des Rösters, ob er genau den Punkt finden möchte, bei dem die sog. „feinen“Säuren bis zu einem bestimmten Grad noch erhalten bleiben, die sich negativ auswirkenden Säuren, speziell die Chlorogensäure, aber schon herausgeröstet sind -oder eben nicht. Das Rösten ist diesbezüglich eine sehr diffizile Angelegenheit, und jeder Röster hat hier seine ganz eigenen Vorstellungen.
Eines hingegen ist klar: Je kürzer die Röstdauer, desto niedriger die Kosten und desto günstiger der Kaffee -aber um so gröβer die Magenbeschwerden! Wie komplex das Rösten tatsächlich ist und wie viele Manipulationsmöglichkeiten es (auch schon im Vorfeld bei der sog. „Veredelung“) gibt, zeigt allein schon die Tatsache, daβ bei extrem kurzen Röstzeiten (60 -120 sec.) eine „Geschmackstransformation“ herbeigeführt wird, die bei billigen, geschmacklosen Kaffees eine höhere Säure, einen angnehmeren Geschmack und einen gröβeren Körper lediglich vortäuscht! Diese Tatsache ist schon lange bekannt, und besonders in den USA, aber leider nicht nur dort, wird reichlich Gebrauch davon gemacht. Auf diese Weise kann ein qualitativ schlechter Kaffee (pseudo-) aufgewertet werden, ohne daβ der Verbraucher etwas davon merkt. Aber dies sei hier nur am Rande erwähnt.
Beim Trinken spüren Sie die Säure als Trockenheit an den Rändern Ihrer Zunge. Ist Ihr Kaffee zu säurearm, schmeckt er flach, das scharfe, klare, helle Vibrieren fehlt ihm dann. Wird ein Kaffee als sauer empfunden, dann ist er quasi „übersäuert“. Das muss nun aber nicht (nur) mit dem Rösten oder der verwendeten Kaffeevarietät zusammenhängen, es kann auch durch die Art der Zubereitung u./o. durch Zubereitungsfehler verursacht worden sein. Um das Säureempfinden ein wenig zu trainieren, können Sie, sofern Sie ein Faible dafür haben, verschiedene unterschiedlich säurebetonte Weine oder verschieden Obst-und Fruchtsäfte verkosten und miteinander vergleichen.
Körper
Körper ist das Gefühl, das der Kaffee im Mund erzeugt. Er läβt sich
am einfachsten bestimmen, wenn Sie den Kaffee ein wenig auf der Zunge
ruhen lassen oder mit der Zunge nach oben gegen den Gaumen drücken. Der
Körper wird mit dünn, leicht und schwer beschrieben, aber auch Begriffe
wie ‚mittlerer’ oder ‚schöner’ Körper finden Verwendung. Verursacht wird
das „Körpergefühl“ durch die im Kaffeepulver enthaltenen Öle. Die
Viskosität, also die Zäh-oder Dickflüssigkeit, ist dagegen ein Resultat
der in der Flüssigkeit enthaltenen Proteine und Schwebestoffe.
Wie unterschiedlich die Körper eines Getränkes sein können, lässt sich
an Hand eines ganz einfachen Beispiels zeigen: Nehmen Sie abwechselnd
einen Schluck Wasser und einen Schluck Vollmilch oder Sahne in den Mund.
Besser kann man die Unterschiede kaum demonstrieren.
Ob eine Kaffee einen dünnen, leichten oder schweren Körper hat, hängt
auch davon ab, wie lange ein Kaffee geröstet wurde: Dunkel geröstete
Kaffees haben einen schwereren Körper als leicht geröstete; sie sind
dafür allerdings, wie wir wissen, säureärmer. Aber auch die Herkunft der
Kaffees spielt eine Rolle. So kann man z.B. ganz allgemein sagen, dass
indonesische Kaffees schwerer im Körper sind als ostafrikanische oder
südamerikanische, dass diese dafür aber eine höhere Säure aufweisen.
Abgang (Aftertaste)
Der Abgang ist das, was nach dem Schlucken des Kaffees empfunden
wird. Spucken Sie also beim letzten Durchgang Ihrer letzten
Verkostungsrunde den Kaffee nicht aus, sondern schlucken sie ihn und
beobachten und vergleichen Sie, welche der zuvor wahrgenommenen und
notierten Charakteristika wie lange bestehen bleiben. Es kommt hierbei
nicht auf das Zählen von Sekunden an, sondern auf Ihre Empfindung,
welcher Kaffee wie lange in Relation zu den anderen geschmacklich
„haften“ bleibt.
Bei hochwertigen oder sog. Gourmetkaffees kommt es unserers Erachtens
nicht darauf an, dass ein Kaffee einen kurzen, „wuchtigen“ Abgang hat
(der sehr schnell als langweilig empfunden wird), sondern vielmehr einen
kaum wahrnehmbaren, „endlos“langen, verführerischen, der das Verlangen
stimuliert, diesen Kaffee immer und immer wieder haben zu müssen. Der
Abgang eines guten Kaffees muβ Begehrlichkeiten wecken, oder, wie wir
gerne sagen, er muβ eine „elegante Raffinesse mit Suchtpotential“
besitzen.
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Der perfekte Kaffee – Kaffeezubereitung
Anders als bei Wein oder einem Fruchtsaft erfordert die Zubereitung eines guten Kaffees einiges an Wissen über die Qualität des Wassers, den Mahlgrad, die Wassertemperatur, die Art der Aufbewahrung und vieles andere mehr.Und welche geschmacklichen Unterschiede gibt es bei all den verschiedenen Zubereitungsmethoden, vom Filterkaffee über die Presskanne bis hin zum Kaffee Vollautomaten oder der Verwendung von Kaffee-Pads?
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen hilfreiche Tipps für die Zubereitung eines perfekten Kaffees geben: Allgemeine Tipps von uns selbst, und spezifische Tipps für unsere Maskal-Kaffees von Barista Champion Thomas Schiessl, der all unsere Kaffees testet. Übrigens, verpassen Sie auch nicht unseren Weblog-Eintrag zum Thema Kaffee-Zubereitung.
Eine kleine Anleitung zum Glücklichsein
Kaffee ist in der Zubereitung sicher das komplizierteste aller
Getränke. Durch kleinste Fehler kann selbst der „beste Kaffee der Welt”
(sofern es ihn gäbe) innerhalb von Sekunden ruiniert werden. Und dabei
besteht diese köstliche Getränk lediglich aus zwei Komponenten: Wasser
und Kaffeepulver!
Ich möchte deshalb einleitend einige Zeilen dem Wasser, dem
mengenmäßigen Hauptbestandteil jeder Tasse Kaffee widmen. Es folgen
kurze Anmerkungen über Rohkaffee und Röstkaffee sowie darüber, was wir
bei einer Tasse Kaffee alles sinnlich wahrnehmen können. Zuletzt
erläutere ich die grundlegend wichtigen Aspekte der Zubereitung, die in
ihrem komplexen Zusammenspiel das Geheimnis einer perfekten Tasse Kaffee
ausmachen.
Das Wasser
Ideales Kaffeewasser sollte weder zu weich noch zu hart sein (8 -12
°dH) , mit einem pH-Wert möglichst im neutralen Bereich (pH 6,5 -pH 7,5,
ideal: pH 7).
Das Wasser hat auf Aroma und Geschmack einen weitaus gröβeren Einfluss,
als allgemein bekannt ist. Es sind hierbei nicht allein die leicht
messbaren Faktoren wie die Wasserhärte und der ph-Wert, es sind auch die
im Wasser in unterschiedlichen Konzentrationen ent-haltenen zahlreichen
chemischen Substanzen (Mineralien), Chlorierungen, das Material der
jeweiligen Wasserleitungen oder die Dauer, die das Wasser vor der
Nutzung in den Leitungen stand, die einen Einfluβauf Geschmack und Aroma
haben können. So kann der gleiche Kaffee bei gleichen meβbaren
Wasserwerten und identischer Zubereitung auf Grund der anderen Faktoren
deutlich unterschiedlich schmecken; und bei der Nutzung von ein Mal sehr
weichem und ein Mal sehr hartem Wasser kann es passieren, daβein Kaffee
nur noch von geübten Verkostern als ein und derselbe zu identifizieren
ist.
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Die wichtigsten Kriterien der Kaffee-Zubereitung
Wir beschreiben in der Folge die grundlegenden Aspekte der
Kaffeezubereitung, weitgehend unabhängig von den vielen verschiedenen
Zubereitungsarten, die es mittlerweile gibt. Unter Berücksichtigung
dieser Aspekte -und der Verwendung eines guten Röstkaffees und eines
guten Wassers -, sollte das Resultat immer ein wohlschmeckender,
perfekter Kaffee sein.
Im einzelnen sind dies:
- Der Mahlgrad
- Die Kontaktzeit des Pulvers mit dem Wasser
- Die Wassertemperatur
- Das Wasser
- Das Mengenverhältnis Kaffeepulver -Wasser
- Die Aufbewahrung des Röstkaffees
Der Mahlgrad
Es lässt sich generell sagen: Je feiner ein Kaffee gemahlen ist,
desto höher ist die Extraktion der im Kaffeepulver enthaltenen
Substanzen! Ist das Pulver für eine entsprechende Zubereitungsart jedoch
zu fein gemahlen, dann quillt das Pulver u.U. auf, klebt zusammen, und
das durch das Pulver fließende Wasser kann nicht mehr ausreichend
Geschmacksstoffe herauslösen.
Bei Filterkaffee können die Poren verstopfen und das Wasser am Durchdringen des Filterpapiers gehindert werden.
Dagegen hat zu grob gemahlenes Pulver eine zu geringe Gesamtoberfläche,
was ebenfalls ein ausreichendes Herauslösen der Geschmackstoffe
verhindert; hinzu kommt, das Wasser zu schnell durch die Pulvermenge
hindurchfließt und die Herauslösung der Geschmackstoffe zusätzlich
minimiert wird.
Handfilter und Kaffeemaschine: | mittlerer Mahlgrad |
Bodum-Kanne: | grob |
Aufguß ohne Filter: | grob |
Vollautomat: | mittel (ist aber je nach Maschinentyp und -marke ggf. zu verändern) |
Die Kontaktzeit des Pulvers mit dem Wasser
Bei zu kurzer Kontakt-oder „Ziehzeit“ist der Kaffee „zu dünn“,bei zu langer wird er durch die Überextraktion bitter und die Aromastoffe verflüchtigen sich weitgehend (dann riecht es in der Küche zwar wunderbar nach Kaffee, aber der Kaffeegeschmack hat deutlich an Qualität verloren).
Bei Filterkaffee geschieht beim Aufgießen des Wassers folgendes:
An der Oberfläche eines Kaffeepulverpartikels haften feinste Teilchen
der durch das Mahlen zerstörten Zellstrukturen der Bohnen. Trifft das
heiße Wasser (92° -96°C) auf das Pulver, werden zunächst diese
Feinteilchen weggespült. Danach saugen sich die Partikel voll mit Wasser
und quellen auf, und durch das Herauslösen der wasserlöslichen
Bestandteile entsteht in den Partikeln eine hochkonzentrierte
Kaffeelösung.
Bedingt durch das Konzentrationsgefälle zwischen der Kaffeelösung und
dem nachfließenden Wasser reichert sich das Wasser mit den löslichen
Substanzen an. Es entsteht Kaffee.
Wichtig ist beim Aufgießen, dass Sie das Kaffeepulver zunächst nur
leicht benetzen, damit die Feinteilchen abgeschwemmt werden und die
Pulverpartikel aufquellen können. Füllen Sie nach ca. 30 -40 Sekunden
den Filter möglichst rasch in kreisender Bewegung komplett auf
Zubereitung und warten Sie, bis das Wasser vollständig durch den Filter
gelaufen ist. Danach wiederholen Sie den Vorgang, bis die entsprechende
Wassermenge durchgelaufen ist.
Die Kaffeemaschine hat zwar den Vorteil, dass sie
äußert einfach zu bedienen ist, hat aber gegenüber dem von Hand in den
Filter gegossenen Kaffee den Nachteil, dass das Wasser nur langsam durch
das Pulver tröpfelt und dadurch zu viele Bitterstoffe herausgelöst
werden. Außerdem ist bei vielen Maschinen die Wassertemperatur zu
niedrig, was den Kaffee sauer werden lässt.
Auf keinen Fall sollte der Kaffee auf der Wärmeplatte der Maschine
stehen bleiben. Schon nach 10 -15 Minuten beginnt der Kaffee zunehmend
bitter zu werden!
Bei der Bodum-Kanne und beim Aufguß ohne Filter
(d.h., wenn das Kaffeepulver direkt in die Kanne gegeben wird) kann
wegen des groben Pulvers die Ziehdauer je nach Geschmack, den Sie
persönlich bevorzugen, zwischen 3 und 10 Minuten betragen. Um bei der
Bodum-Kanne nach Herunterdrücken des Stempels eine weitere, ungewollte
Extraktion zu vermeiden, empfehlen wir, den Kaffee in eine Thermoskanne
umzufüllen.
Der Kaffeegeschmack unterscheidet sich bei diesen beiden
Zubereitungsarten deutlich von Filterkaffee, da u.a. die Kaffeeöle nicht
in einem (Papier-!)Filter hängen bleiben, sondern im Getränk enthalten
sind.
Beim Aufguss ohne Filter empfehlen wir, zunächst nur einen Teil des
Wassers in die Kanne einzufüllen und das Pulver mit einem Löffel
vorsichtig einzurühren. Sobald nur noch goldgelber Schaum auf der
Oberfläche zu sehen ist, gießen Sie das restliche Wasser auf. Nach der
gewünschten Ziehzeit füllen Sie den Kaffee durch ein Sieb in eine
(Thermos-) Kanne oder in die Servierkanne um.
Bei Vollautomaten haben Sie in der Regel keinen Einfluss auf die Kontaktzeit. Es ist aber, sofern Ihr Automat dies erlaubt, zu empfehlen, die Vorbrühungeinzustellen. Dieser möglicht ein Aufquellen des Kaffeepulvers und demzufolge eine höhere Extraktion.
Die Wassertemperatur
Zwischen 80° und 95°C gibt es zwar keinen messbaren Unterschied im
Extraktionswert, aber eine deutlich feststellbare geschmackliche
Veränderung.
Die ideale Wassertemperatur liegt bei 92°-96°C. Liegt sie darunter,
tendiert der Kaffee dazu, sauer zu werden. Liegt sie darüber,
verflüchtigen sich die Aromastoffe zu schnell und er neigt gleichzeitig
dazu, bitter bzw. verbrannt zu schmecken.
Wir empfehlen deshalb: Lassen Sie das Wasser nach dem Kochen etwa 30 -60
Sekunden stehen, damit es die für die Kaffeezubereitung ideale
Temperatur erreicht. (Bedenken Sie: Je höher Ihr Wohnort liegt, desto
niedriger ist der Siedepunkt! Je 100 Höhenmeter sinkt der Siedepunkt um
0,5°C; Wasser kocht deshalb z.B. auf 600 m über Meereshöhe bereits bei
97°C: Es muss also nur wenige Sekunden stehen, um die Idealtemperatur
für das Aufbrühen zu erreichen.) Probieren Sie am besten verschiedene
Standzeiten aus. Ideal wäre natürlich gleichzeitig die
Temperaturmessung, z.B. mit einem digitalen Thermometer (sofern im
Haushalt vorhanden). Bei Vollautomaten sollte die Austrittstemperatur an der Maschine 84° -86°C betragen.
Wasser (zu weich, zu hart)
Zu weiches Wassermit einem Karbonathärteanteil unter 5°dKH kann den
Kaffeege-schmack negativ beeinflussen. Es kann zu einer Veränderung des
Quellverhaltens des Kaffeepulvers kommen und die Pulverpartikel so stark
aufquellen, das das Wasser nur langsam durch die gesamte Pulvermenge
dringen kann. Die folglich geringe Fließge-schwindigkeit des Wassers hat
eine Überextraktion mit einer hohen Säure-und Bitter-intensität zur
Folge.
Zu hartes Wasserkann hingegen die feinen Säuren des Kaffees neutralisieren und ergibt einen flachen Geschmack.
Das Mengenverhältnis Kaffeepulver -Wasser
Je mehr Kaffeepulver pro Wassereinheit (z.B. pro Tasse) verwendet
wird, desto geringer ist die Extraktion! Dies rührt daher, dass die
Wassermenge nicht ausreicht, um genügend Substanzen aus dem Pulver
auszuschwemmen. Um einen „starken“Kaffee zu machen nutzt es also gar
nichts, deutlich mehr als die für die jeweilige Zubereitungsart
empfohlene Pulvermenge zu verwenden!
(Dies ist übrigens einer der Gründe, warum Espresso, für den ja bei
gleicher Pulvermenge wie bei Kaffee deutlich weniger Wasser verwendet
wird, weniger Koffein enthält als Kaffee!) Bei zu wenig Pulver werden
wegen des Ungleichgewichts zwischen Wasser und Pulvermenge zu viele
Substanzen, vor allem Bitterstoffe ausgeschwemmt. Der Kaffee ist deshalb
wegen der insgesamt zu geringen Pulvermenge einerseits dünn und
unaromatisch, andererseits schmeckt er mehr oder weniger bitter.
Wie viel Kaffeepulver Sie verwenden, sei es beim Aufguss, in der Filtermaschine oder beim schmeckt er mehr oder weniger bitter.
Wie viel Kaffeepulver Sie verwenden, sei es beim Aufguss, in der
Filtermaschine oder beim Vollautomaten, hängt natürlich von Ihrer ganz
persönlichen geschmacklichen Vorliebe ab. Eine Menge von 7 -7,5 g/150
ml-Tasse bzw. 9 -10 g/ 180 ml-Tasse hat sich aber zwischenzeitlich als
bevorzugte Menge etabliert.
Die Aufbewahrung des Röstkaffees
Nach dem Öffnen einer Kaffeepackung sollten die Bohnen bzw. das
Pulver möglichst kühl, dunkel und verschlossen gelagert werden (z.B. im
Kühlschrank). Dies verzögert den Aromaverlust, der sofort nach dem
Öffnen durch den Kontakt mit dem Sauerstoff und Feuchtigkeit einsetzt.
Unter idealen Voraussetzungen lassen sich Bohnen durchaus 6-8 Wochen
ohne allzu deutliche Geschmacksverluste lagern. Durch die größere
Oberfläche, die gemahlener Kaffee hingegen dem Sauerstoff bietet,
vollzieht sich hier der Geschmacksverlust deutlich schneller.
Der Kaffee sollte, gemahlen oder ungemahlen, am besten in der vom Röster
verwendeten Verpackung bleiben. Das Einfüllen in Blechdosen ist für
längere Aufbewahrungszeiten ungünstig, da sich auf dem Metall Öle
absetzen können, die mit der Zeit ranzig werden.
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Aufbewahrung & Zubereitung
Die richtige Aufbewahrung
Tipp 1: Sachgerechte Aufbewahrung
Sie sollten auf eine sachgrechte Aufbewahrung des Kaffees achten. Die
größten Feinde des Kaffeearomas sind Wärme, Sauerstoff und Licht. Es ist
daher wichtig, die Kaffeedose immer gut zu verschließen! Ideale
Kaffeedosen sind saubere, lebensmittelechte Behälter aus Glas, Porzellan
oder Metall, die sich luft-und feuchtigkeitsdicht verschließen lassen.
Tipp 2: Kühle, trockene und geruchsfreie Aufbewahrung
Eine kühle, trockene und geruchsfreie Aufbewahrung von Kaffee ist sehr
wichtig. Optimal geeignet sind Kühl-oder Gefrierschränke. Bitte achten
Sie darauf, dass Sie Röstkaffee in offenen Packungen nicht mit Speisen
lagern, die einen starken Eigengeruch haben, da der Kaffee sonst den
Geruch dieser Speisen annehmen würde.
Tipp 3: Der richtige Aufbewahrungsort
Kaffee nicht auf Regalen über der Dunstabzugshaube, auf dem Kühlschrank oder anderen wärmeabgebenden Geräten aufbewahren.
Tipp 4: Haltbarkeit
In Sachen Haltbarkeit orientieren Sie Sich bei geschlossenen Packungen
am besten am Mindesthaltbarkeitsdatum. Generell gilt aber auch für
Kaffee: Je frischer desto besser. Je wärmer der Aufbewahrungsort ist,
desto schneller verflüchtigt sich das Aroma. Gemahlener Kaffee in
geöffneter Packung bleibt bei Zimmertemperatur etwa sieben Tage lang
frisch. Im Kühlschrank behält er doppelt so lange, im Gefrierschrank
sogar drei-bis viermal so lange sein Aroma. Noch länger wird das Aroma
geschützt, wenn man den Kaffee in Form ganzer Bohnen aufbewahrt. Die
Bohne umschließt und schützt die empfindlichen Kaffeearomen wie ein
natürlicher Aromatresor.
Die richtige Zubereitung
Tipp 1: Qualität des Wassers
Wasser ist nicht gleich Wasser. Kaffee besteht zu 98 Prozent aus Wasser.
Kein Wunder, dass die Wasserqualität für das Aroma des Kaffees wichtig
ist. Generell gilt: Das Wasser für Ihren Kaffee sollte weder zu hart
noch zu weich sein. Denn sehr hartes, kalkhaltiges Wasser kann die
Säuren des Kaffees neutralisieren und dadurch seinen Geschmack
abflachen. Zu weiches Wasser hingegen sorgt für einen bitteren
Kaffeegeschmack. Der ideale Härtegrad liegt zwischen acht und zwölf.
Tipp: Ist das Wasser zu hart, einfach eine Messerspitze Natron oder
Kakao zum Kaffeepulver geben. Alternativ können Sie das Wasser vor dem
Brühen einige Minuten schwach kochen lassen, einen Wasserfilter
einzusetzen oder stilles Wasser aus der Flasche verwenden. Bei zu
weichem Wasser kann eine Prise Salz helfen.
Tipp: 2 Der ideale Mahlgrad
Manche Bohnen mögen’s fein. Für den perfekten Kaffee-Genuss müssen die
gerösteten Bohnen zunächst richtig gemahlen sein. Der ideale Mahlgrad
hängt von der jeweiligen Komposition und seiner Zubereitung ab. Einfache
Grundregel: Je feiner der Kaffee gemahlen ist, umso würziger der
Geschmack. Für Espresso empfiehlt sich eine feine, für Filterkaffee eine
grobe Mahlung.
Tipp 3: Der feinste Milchschaum
Krönender Abschluss. Locker-flockig thront er auf dem Kaffee –der
perfekte Milchschaum. Tipp: Fettarme Milch schenkt den feinporigsten
Schaum. Dafür kalte Milch bis höchstens 60 Grad erhitzen und
aufschäumen. In eine Tasse füllen, Kaffee dazugießen und mit etwas Kakao
oder Zimt bestreuen. Ein unvergleichlicher Genuss!
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Zubereitung und Konsum von Kaffee
Die Zubereitungsart des Kaffees ändert sich je nach Kultur, nationalen Gepflogenheiten oder persönlichem Geschmack. Grundsätzlich können fünf Zubereitungsarten unterschieden werden:
Beim in Deutschland und den USA weit verbreiteten Filterkaffee wird
siedendes Wasser durch das in einer Filtertüte befindliche Kaffeepulver
gefiltert. Dieses Verfahren wurde 1908 von Melitta Bentz erfunden.
Eine Unterart des ‘Filterkaffees’ ist die Schwallmethode. Anders als bei
einer üblichen Maschinenzubereitung wird das kochende Wasser hier nicht
tröpfchenweise in den Filter gegeben, sondern mittels eines
Wasserkessels der Filter mit einem Wasserschwall ein- oder auch mehrfach
vollgeschüttet. Wissenschaftlich nachweisbar führt dies zu einer
geringeren Ausprägung der Bitterstoffe im Geschmack des Kaffees, da
Kaffeemehl und Wasser besser miteinander in Kontakt
kommen. Früher bis zum Aufkommen der Maschinen eine übliche Zubereitung,
doch seit Aufkommen der Maschinen aus Bequemlichkeit durch diese
zurückgedrängt.
Unter anderem in Italien wird Espresso getrunken,
bei dem Wasser unter hohem Druck (9–15 bar) durch den feingemahlenen
Kaffee geleitet wird (Extraktion) und dabei einen Schaum aus Kaffeeölen
bildet, die Crema.
Bei der Zubereitung des Türkischem Kaffees (Türkei,
Balkanländer, in Griechenland oder in griechischen Lokalen Griechischer
Kaffee) wird der sehr fein gemahlene Kaffee mit reichlich Zucker und
Wasser in einem speziell dafür konzipierten, leicht konischen
Kupferkesselchen aufgekocht, dem sog. Ibrik oder Cezve .
Eine in Frankreich sehr beliebte Methode des Kaffeekochens wird mittels der French Press oder Pressstempelkanne bewerkstelligt.
Ähnlich wie beim türkischen Kaffee wird dabei das Kaffeepulver direkt
in das heiße Wasser gegeben, und nach einer Weile mittels eines
Metallsiebes abgetrennt.
Löslicher Kaffee ist ein Getränkepulver, das in heißem Wasser aufgelöst wird und ohne weitere Zubereitungsschritte getrunken werden kann. Löslicher Kaffee wird hergestellt, indem Kaffee nach einer der obigen Methoden zubereitet und dem zubereiteten Kaffee dann das Wasser wieder entzogen wird.
Auf Basis dieser fünf Grundzubereitungen gibt es heute hunderte von
Verfahren, die Kaffee verwenden. Für viele Arten der Zubereitung gibt es
spezielle Kaffeemaschinen.
Kaffee wird meistens nicht wie andere Getränke als normaler Durstlöscher
eingenommen. Kaffeetrinker erhoffen oft eine anregende Wirkung. Nach
einer Studie des an der University of Scranton tätigen US-amerikanischen
Chemikers Joe Vinson von August 2005 dient Kaffee, neben dem
traditionellen Verzehr von frischem Obst und Gemüse, als eine wichtige
Quelle an Antioxidantien. Das sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die
indirekt das Krebsrisiko verringern.
Die Zubereitungen lassen sich in zwei Gruppen ordnen, süß und salzig. Heute herrschen bei weitem
die süßen Varianten vor, zu denen auch die Kombinationen mit Alkoholika,
Kakao und Milchprodukten gehören. Salzige Kaffeegetränke werden heute
nur selten zubereitet.
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Die Zubereitung des Kaffees
Ob im Hause oder beispielsweise in einem Café serviert, immer hängt die Qualität des Kaffeegetränks von drei grundlegenden Dingen ab: der Rohkaffeemischung, dem Röstprodukt und der Art der Zubereitung.
Zubereitung
Aroma und Wohlgeschmack des Kaffees werden von vielen Faktoren beeinflusst:
- dem Aufgussverfahren und den Kaffeemaschinen,
- der Qualität des Röstkaffees,
- dem Mahlgrad,
- der Dosierung,
- der Qualität des Wassers,
- der Brühtemperatur und -zeit,
- der Standzeit (Aufbewahrung),
- der Lagerung.
Kaffee lässt sich auf vielerlei Weise zubereiten. Jeder hat dafür seine ganz spezielle Methode. Die gebräuchlichsten Aufgussverfahren sind auf diesen Zeichnungen dargestellt.
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Mischung
Vor dem Rösten – manchmal auch erst danach – werden die verschiedenen Provenienzen den Rezepturen der einzelnen Anbieter entsprechend miteinander vermischt. Um trotz nicht auszuschließender Schwankungen des Agrarproduktes gleichbleibend hohe Qualität und markentypischen Geschmack zu garantieren, können in einer Sorte Röstkaffee bis zu acht oder mehr verschiedene Provenienzen unterschiedlicher Herkunft Verwendung finden. Sortenauswahl und Mischung haben auch Einfluss auf Röstdauer und -temperatur.
Röstung
Erst beim Rösten entstehen das typische Aroma und der Röstkaffee-Geschmack. Temperatur und Dauer der Röstung müssen genau aufeinander abgestimmt werden. Sie richten sich nach den verwendeten Rohkaffees und den Geschmacksvorstellungen, die das Röstprodukt treffen soll.
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Bis hinein in das 20. Jahrhundert wurde Kaffee noch vorwiegend in den Haushalten geröstet. Diese nostalgischen Kaffeeröster aus dem 19. Jahrhundert sind die Vorläufer der modernen Großröstanlagen. Bereits damals wurden die Kaffeebohnen in Pfannen-, Trommel- und Kugelröstern “gebrannt”.
Beim Röstvorgang werden Temperatur und Dauer ständig präzise aufeinander abgestimmt und kontrolliert. Die Kaffeebohnen werden überwiegend in 400 bis 600°C heißer Luft geröstet. Dabei erreichen sie selber eine Temperatur zwischen 200 und 260°C, verlieren den größten Teil ihrer Feuchtigkeit, ändern ihre Farbe und dehnen sich aus.
Das Röstkaffee-Aroma, einer der wesentlichen Gründe für die Beliebtheit des Getränks bei den Konsumenten, setzt sich aus vielen hundert Inhaltsstoffen zusammen. Hauptsächlich sind es leicht flüchtige ätherische Öle. Das sich in den Zellen der Bohne bildende typische Kaffee-Aroma kann man erst nach dem Rösten und Mahlen wahrnehmen. Da die menschliche Zunge weniger sensibel differenziert als die Nase, kommt dem Aroma besonders große Bedeutung zu, wenn man Kaffee aufgrund der Kombination von Duft und Geschmack beurteilt.
Mahlgrad
Für die Zubereitung eines guten aromatischen Kaffees ist es wichtig, darauf zu achten, dass Kaffee in der richtigen zur Kaffeemaschine passenden Mahlung verwendet wird. Bei zu feiner Mahlung wird der Kaffee zu streng im Geschmack, während bei zu grober Mahlung ein zu dünner, leer schmeckender Kaffee produziert wird. Ein Mahlgrad, der zu grob im Verhältnis zur notwendigen Kontaktzeit ist, gewährleistet nicht, dass alle Geschmacks- und Aromastoffe ausgenutzt werden können. Ein Teil des Wassers läuft zu schnell durch den Filter. Umgekehrt kann Kaffee mit zu feinem Mahlgrad dazu führen, dass der Kaffee eine zu lange Kontaktzeit hat und damit einen bitteren Geschmack erhält. Ein weiteres Risiko ist bei zu fein gemahlenem Kaffee, dass der Filter verstopft und das Wasser evtl. sogar über den Filterrand, ohne mit dem Kaffee in Kontakt gekommen zu sein, in den Auffangbehälter fließt.
Dosierung
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Es kommt jedoch immer auf die richtige Dosierung an: Die Dosierung ist entscheidend für die Stärke des Kaffees und damit für Geschmack und Bekömmlichkeit. Richtige Dosierung bedeutet auch wirtschaftliche Verwendung des Mahlgutes. Für eine Tasse Kaffee rechnet man 6 – 8 g Mahlgut oder 2 g löslichen Kaffee.
Qualität des Wassers
Ca. 98% des fertigen Kaffees sind Wasser. Die im Wasser enthaltenen Salze und Mineralstoffe sind wichtige Geschmacksträger für das Aroma des fertigen Kaffees. Es ist daher selbstverständlich, dass die Wasserqualität von großer Bedeutung für den Kaffeegeschmack ist. Gutes Kaffeewasser soll mineralreich und sauerstoffhaltig sein. Es ist auch notwendig, dass dieses Wasser so schnell wie möglich erwärmt wird, damit während der Aufheizzeit so wenig Sauerstoff wie möglich verloren geht. Hartes, kalkhaltiges Wasser oder sehr viel Chlor im Trinkwasser bergen die Gefahr, dass Aromastoffe des Kaffees nicht gelöst werden.
Brühtemperatur und -zeit
Die Temperatur des Wassers, das mit dem gemahlenen Kaffee in Berührung kommt, sollte stets zwischen 90° – 96°C liegen. Der Siedepunkt darf nicht überschritten werden. Zur Beachtung: Je nach Höhe des Ortes über dem Meeresspiegel, an dem die Kaffeemaschine steht, reduziert sich der Siedepunkt um 0,5°C pro 100 m Meereshöhe, d.h., in 600 m Höhe ist der Siedepunkt bereits bei 97°C erreicht.
Standzeit (Aufbewahrung)
Wenn die richtige Kaffeemaschine ausgewählt worden ist, sollte der Kaffee nur für den unmittelbaren Bedarf aufgebrüht und keinesfalls über 30 Minuten aufbewahrt werden, weil der Kaffee sonst „umkippt” und einen unangenehmen Geschmack annimmt. Wichtig ist, dass die Warmhaltungstemperatur im Vorratsbehälter thermostatgeregelt 85°C nicht überschreitet. Auf keinen Fall darf der Fehler gemacht werden, dass in bereits zubereiteten, länger stehenden Kaffee neuer einläuft. Dieses kann den Geschmack der gesamten Portion stark beeinträchtigen.
Lagerung
Zu beachten ist auch die korrekte Lagerung des Röstkaffees. Er sollte trocken und vor allem kühl gelagert werden. Bei Verwendung einer Vorratsdose ist darauf zu achten, dass der Kaffee, vor allem der gemahlene, nicht lose eingefüllt, sondern mit der Packung in der Dose aufbewahrt wird. Einerseits führt das Umfüllen zu einem unnötigen Aromaverlust, andererseits beinhaltet Kaffeemehl auch Wachse und Fette sowie ätherische Öle, die sich in den Randungen der Dose absetzen, im Laufe der Zeit ranzig werden und den Geschmack des Kaffees negativ beeinflussen.
Kaffee, vor allem in gemahlener Form, nimmt sehr schnell fremden Geruch an. Es muss also bei der Lagerung auch darauf geachtet werden, dass er nicht in der Nähe geruchsintensiven Materials lagert. Beim Kaffeehersteller wird der Kaffee aromasicher verpackt, d.h., aus den Packungen wird jeweils der Sauerstoff entweder durch Vakuieren oder durch Austausch des Luftsauerstoffs mit einem Schutzgas (Stickstoff) entzogen, denn die größten Feinde sind Sauerstoff und Feuchtigkeit. In dieser Weise verpackter Röstkaffee kann über Monate bedenkenlos gelagert werden, das Kaffee-Aroma ist optimal geschützt.
Für löslichen Bohnenkaffee gelten diese Kriterien selbstverständlich nicht. Bis zum aufgedruckten Verfalldatum ist löslicher Bohnenkaffee im Glas ungeöffnet völlig problemlos zu lagern; Nach Öffnen des Glases hat der Verbrauch in angemessener Zeit (Angabe auf der Etikette) zu erfolgen.
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Zubereitung alle Länder
Deutschland
Eiskaffee | gekühlter Kaffee mit Vanilleeis |
Irish Coffee | starker Kaffee mit Whisky, Schlagsahne und Zucker |
Milchkaffee | Filterkaffee, halb Milch, halb Kaffee |
Mokka oder Türkischer Kaffee | ein starker, süßer, schwarzer Kaffee, im Kännchen mit Kaffeesatz serviert – bietet die Gelegenheit zum anschließenden Kaffeesatzlesen. Der türkische Kaffee wird auch in Österreich gerne zubereitet. |
Pharisäer | schwarzer Kaffee mit Rum und einer Haube Schlagsahne überdeckt (um den Rum zu tarnen), zudem mit Schokoraspeln auf der Sahne. |
Rüdesheimer Kaffee | Kaffee mit Weinbrand flambiert, mit Schlagsahne, Vanillezucker und Schokoladestreusel, Schwaten oder Schwatten – schwacher Kaffee mit Zucker und 2 cl Korn pro Tasse (Norddeutsche Spezialität) |
Österreich (und Gebiet der ehemaligen Monarchie)
Almkaffee / Gebirgskaffee | Kaffee mit Eidotter, Obstschnaps und Obers |
Biedermeier | mit Marillenlikör und Schlagobers |
Großer Brauner | doppelter Espresso mit Milch in großer Tasse |
Kleiner Brauner | einfacher Espresso mit Milch oder Obers in kleiner Tasse. Das Obers (Schlagsahne) bzw. die Milch, um aus dem kleinen Schwarzen einen kleinen Braunen zu machen, sollte traditionell in einem winzigen Porzellankännchen, das an einen etwas größeren Fingerhut erinnert, extra am Tablett serviert werden, damit der Gast selbst das Mischungsverhältnis bestimmen kann. Ein großer Brauner ist die doppelte Menge. |
Doppelmokka | doppelt starker Kaffee in großer Mokkaschale |
Einspänner | großer Mokka im Henkelglas mit Schlagobershaube (Schlagsahne) – die Sahnehaube hielt den Kaffee bei Wartezeiten länger warm, mit dieser verrührt, war er aber auch schnell abgekühlt und trinkbereit, wenn eine Fuhre für die Lohnkutscher anstand |
Eiskaffee englischer Art | ein Drittel Kaffee, ein Drittel Eis, ein Drittel Obers |
Eiskaffee Wiener Art | festes Kaffeeeis aus Eidottern, Sahne und Kaffee mit Schlagobers |
Fiaker | Ein großer Schwarzer im Glas mit viel Zucker und einem Stamperl Slibowitz oder Rum (Wien) |
Franziskaner | lichte Melange mit Schlagobers und Schokostreuseln |
Gespritzter | Schwarzer Kaffee mit Rum oder Weinbrand |
Granita di Caffé | fein gekörntes Eis mit starkem schwarzen gezuckertem Kaffee übergossen |
Häferlkaffee | Kaffee im Häferl (und nicht in einer Tasse), Filterkaffee |
Intermezzo | Kleiner Mokka, mit heißer Schokolade und Creme de Cacao verrührt und Schlagobershaube mit Praline (evtl. Mokkabohnen) |
Kaffee Kirsch | Kaffee mit Kirschwasser |
Kaffee Obermeier | schwarzer Kaffee, auf den über einen Löffelrücken eine Schicht stark gekühlter Obers aufgesetzt wird (Wien) |
Kaffee Verkehrt | Kaffee mit 2/3 Milch und 1/3 Kaffee (Wien) |
Kaisermelange | Mokka mit Eidotter, auch mit Honig und Cognac (Wien) |
Kapuziner | schwarzer Kaffee mit einem Schuss Milch (Wien) |
Katerkaffee | starker schwarzer Kaffee, der mit Zuckerstücken gesüßt wird, die man vorher an einer Zitronenschale abgerieben hat. |
Konsul | schwarzer Kaffee mit etwas Schlagobers (Wien) |
Kosakenkaffee | Kleiner Mokka im Einspännerglas, vermischt mit Rotwein, Wodka und flüssigem Zucker |
Maria Theresia | Mocca mit einem Schuss Orangenlikör |
Marghiloman | Mokka mit Cognac |
Mokka gespritzt | Mokka mit Cognac und Rum |
Melange | halb Kaffee, halb Milch |
Othello | Heiße Schokolade mit Espresso |
Piccolo | kleiner Schwarzer mit Schlag |
Schweiz
Café crème | Kaffee aus Espressomaschine serviert mit Crème (franz. für Kaffeerahm/-sahne) |
Schale | Milchkaffee |
Café mélange | Kaffee mit Schlagsahne, häufig wird die Schlagsahne separat in einem Schälchen serviert |
Luzerner Kaffee, Kaffee Lu(t)z | teefarbener, dünner Kaffee mit reichlich Zucker |
Kaffee Träsch | teefarbener, dünner Kaffee mit reichlich Zucker im Kaffeeglas serviert |
Kaffee fertig | Kaffee mit viel Schnaps (meistens mit Kirsch)- ebenfalls im Glas |
Frankreich
Café au lait | Variante eines stärkeren Cappuccino mit wenig Milchschaum, im deutschen Sprachgebrauch |
Café Brulot | Weinbrand oder Cognac mit Zucker flambiert und mit Kaffee aufgegossen |
Café Crème | Kaffee mit Sahne oder Milch, die durch Dampf aufgeschäumt wird |
Café Filtre | Kaffee, der mit einem aufgesetzten Filter direkt in die Tasse filtriert wird. Weniger konzentriert als der Espresso |
Café natur | Kaffee ohne Milch |
Café Royal | wie Café Brulot |
Canard | Kaffee mit Marc (Traubenschnaps): Ein Zuckerwürfel wird mit Marc beträufelt und in den Mund gesteckt, der Kaffee mit Schnaps und Sahne vermischt und über den Zuckerwürfel getrunken. |
Italien
Der Caffè in Italien würde im deutschen als Espresso bezeichnet werden (ähnlich wie in Spanien). Den deutschen Filterkaffee findet man in Italien eher selten an.
Caffè Latte | italienische Variante des Milchkaffee, je zur Hälfte heiße Milch und Espresso |
Caffè shakerato | Espresso mit Eiswürfel im Cocktailmixer zerkleinert und aufgeschäumt, evtl. mit Amaretto, Vanille-Aroma oder Grappa |
Cappuccino | je ein Drittel Espresso, heiße Milch und Milchschaum, oft mit Kakaopulver und/oder Zimt bestreut |
Cappuccino con panna | Cappuccino mit Schlagsahne statt aufgeschäumter Milch |
Chocolaccino | Cappuccino mit geriebener Schokolade bestreut |
Corretto | Espresso mit Weinbrand, z.B. Corretto con Grappa, Corretto con Fernet … |
Doppio | doppelter Espresso |
Espresso | sehr starker Kaffee ohne Milch und Zucker, bei dem das Wasser unter hohem Druck (9 bar) durch das sehr fein gemahlene Kaffeemehl gepresst wird, eine Tasse hat etwa 25 ml |
Espresso Macchiato | Espresso mit ein wenig Milchschaum |
Latte Macchiato | „gefleckte Milch“ – aufgeschäumte warme Milch mit einem vorsichtig zugegebenen Espresso |
Espresso Lungo | wird (in Italien) eigentlich nur zum Frühstück oder vormittags getrunken. Ein Espresso, bei dem die doppelte Wassermenge verwendet wurde |
Caffè all’americana | ein Tasse Kaffee |
Mischio | Mischung aus Kaffee und Kakao mit Schlagsahne |
Ristretto | Espresso mit sehr wenig Wasser (15–20 ml statt der üblichen 25 ml) |
Spanien
Ein Café wird in Spanien gewöhnlich mit einer Espressomaschine aus einer dunklen Röstung zubereitet und würde damit im deutschen Sprachraum als Espresso bzw. Brauner bezeichnet.
Café solo | schwarz |
Cortado | mit einem Schuss Milch oder Milchschaum, meistens in Tassen, manchmal auch im Glas oder mit gesüßter Kondensmilch (siehe auch: Cortado) |
Café con leche | Milchkaffee, meistens zur Hälfte café, zur Hälfte Milch (oft aufgeschäumt) |
Café americano | Filterkaffee, manchmal auch ein mit Wasser verlängerter Café solo |
Café con hielo | Zum Café wird ein Trinkglas mit Eiswürfeln serviert, über die nach dem Zuckern der Kaffee gegeben wird. |
Carajillo | mit einem Schuss Likör, Brandy (Cognac) oder Rum. Zubereitung: Zucker wird im Glas mit dem Alkohol verrührt, angezündet und mit starkem Kaffee (Espresso) aufgegossen. Als Dekoration werden Kaffeebohnen und ein Stück Zitronenschale ins Glas gegeben |
Bombón | Aus der Region Castellón de la Plana – Kondensmilch (leche condensada) wird mit Espresso aufgegossen und in einem kleinen Glas serviert, sodass die zwei Schichten erkennbar sind. Vor dem Trinken wird umgerührt. |
Barraquito | Spezialität auf der Insel Teneriffa, wird in einem Glas serviert und besteht aus 3 Schichten: 1. Kondensmilch (leche condensada), 2. Espresso mit einem Schuss Likör (Licor 43 oder Tía María) und einem Stück Zitronenschale und 3. aufgeschäumter Milch, die noch mit etwas Zimt bestreut wird. |
Portugal
Bica | starker, schwarzer Kaffee, aus kleinen Tassen getrunken |
Pingo (Bica Pingada) | Bica mit ein wenig Milch |
Galão | portugiesischer Milchkaffee, aus einem Glas getrunken |
Türkei (und Balkanländer)
Türk Kahvesi türkischer Kaffee | Türkischer Kaffee – ungefiltert; mit Kaffeepulver als Bodensatz, meistens zwei Mal aufgekocht, beim ersten Aufkochen wird der Schaum auf die Tassen verteilt. |
Griechenland
Griechischer Kaffee | zwei bzw. dreifach – auf Wunsch mit Zucker – aufgekochter, starker Kaffee, ähnlich türkischem Mokka |
Café frappé | mit Eiswürfeln servierter, kalt aufgeschäumter Instantkaffee. |
USA
Iced coffee | Auf ein Glas mit Eisstücken wird heißer, starker und gesüßter Kaffee gegeben |
Südamerika
Café Americano | Espresso, der mit heißem Wasser oder Spirituosen verlängert wurde |
Café de olla | Kaffee, der mit Gewürzen wie Zimt zubereitet und dann kalt getrunken wird |
Teilweise gibt es unterschiedliche Auffassungen von Land zu Land, welche Benennung auf welche
Zubereitungsart zutrifft.